Kugeln auf Abwegen -
Die nicht ganz kugelsicheren Einfälle
des Gerard Blülle

Ein Film von Roland Achini (43 Minuten)
http://www.cinemachini.ch/filme.html#3

Zu bestellen als VHS-Kassette oder DVD
bei
roland.achini@bluewin.ch
(SFr. 25.- exkl. Porto)

Vorführungen in Anwesenheit des Filmemachers und/oder
des Künstlers (zum Beispiel in Schulen, siehe unten) nach
Absprache: Roland Achini, Tel. 061 721 45 39


Klappentext:

Der Künstler Gerard Blülle entwickelt aus dem Grundprinzip eines Kinderspiels (Kugelbahn) phantasievolle und poetische kinetische Skulpturen. Auf diesen schickt er rollende Kugeln auf metaphorische Reisen, die verblüffen oder gar zu philosophischen Fragen führen. Gerard Blülles Skulpturen sind visuell anregend und akustisch interessant, aber auch mechanistisch mysteriös und oft intellektuell stimulierend.

Der Film zeigt nicht nur einige der schönsten Werke in Aktion, sondern auch, wie Gerard Blülle seine wilden Ideen in Kunstwerke umwandelt, indem er die passenden Materialien, die geeigneten Werkzeuge und den angemessenen Mechanismus zum Antrieb der Kugel sucht. Nicht alle Kugel rollen abwärts, einige bewegen sich horizontal, andere rollen gar aufwärts. Einige Mechanismen werden offenbart, andere der Einbildungskraft des Zuschauers überlassen.

 

Luzerner Premiere, 10. Mai 2003 im stattkino Luzern

Kugelsichere Poesie aus Luzern

Von David Zimmermann

Der Reussbühler Künstler Gerard Blülle bringt mit seinen Werken die Kugel ins Rollen. Er baut Kugelbahnen. Der Therwiler Filmemacher Roland Achini hat ihn dabei beobachtet. Sein Film „Kugeln auf Abwegen. Die nicht ganz kugelsicheren Einfälle des Gerard Blülle“ hat am Samstag im Stattkino Luzern Première gehabt.

Das Kino im Bourbaki-Panaroma war am Samstag mehr als bis auf den letzten Platz besetzt. Der Film „Kugeln auf Abwegen“ entlockte den Anwesenden ab und zu ein herzhaftes Lachen, zumeist sassen sie aber gebannt auf den Stühlen und liessen sich in die phantastische Welt der Kugelbahnen entführen. Dass Kugelbahnen – besonders auch in der Herstellung – nicht nur ein Kinderspiel sind, zeigt der Film auf eindrückliche Weise. Einfühlsam begleitete Achini die Entstehung mehrere Werke von Blülle von der Grundidee bis zur fertiggestellten Kugelbahn. Dabei wird klar, dass nicht nur die Kugeln, sondern auch die Einfälle des Künstlers zuweilen auf Abwege geraten – oder zumindest Wendungen nehmen, mit denen wohl auch Blülle nicht gerechnet hätte.

Der Künstler selber spricht nicht besonders gerne über den philosophischen Gehalt seiner Kugelbahnen. Der ist aber durchaus vorhanden. „Mani Matter“, so Blülle „schrieb Chansons mit sehr viel Tiefgang, die aber immer noch gute Chansons sind, wenn man diesen philosophischen Aspekt dahinter nicht erkennt“. Genau so möchte er es mit seinen Kugelbahnen halten.

Ein gutes Beispiel dafür ist „femme et vigne, c‘est le bonheur ou la guigne“. Das Werk zeigt die verschiedenen Wege, welche die Liebe gehen kann. Der besondere Reiz dieser Kugelbahn ist es, dass nicht alle Kugeln den selben Weg gehen und dass sie ausgestattet ist mit vielen poetischen Details. Sie lädt ein zum Philosophieren, gleichzeitig oder alternativ dazu aber auch zum Staunen und Entdecken. Werke wie „Tag und Nacht“, das den Tagesablauf eines Strassenarbeiters zeigt, oder „Modellkugelbahn“ faszinieren nicht nur die Kinderaugen durch ihre Einbettung in Miniaturlandschaften im Modelleisenbahn-Stil. Bei „Wassergarten“ schliesslich, einem mit Wasser überfluteten Irrgarten, durch den sich die Kugeln bewegen, kann man wunderbar rätseln durch welche Kraft die Kugeln den richtigen Weg finden.

In Achinis Film nimmt das Werk „U-Kugelbahn“ und dessen Entstehung einen wichtigen Teil ein. In dieser Kugelbahn rollt eine Kugel nach oben. Eine Herausforderung, die nicht einfach zu lösen war für Blülle und an der er sich – wie er sagt – beinahe die Zähne ausgebissen hätte. Was im Endeffekt einfach aus­sieht, hat eine grössere Entwicklungs­arbeit hinter sich. „U-Kugel­bahn“ und auch andere Werke waren am Samstag live zu sehen. Nach der Film­vorführung scharte sich um jede Kugelbahn eine grössere Gruppe und bestaunte die Werke. Achini hat mit seinem Film einen Einstieg geschaffen in die wunderbare Welt von Blülles Kugelbahnen, in der zuweilen auch die Schwerkraft überwunden wird.


Vorführung im Kollegium Weihermatt in Reinach BL, 10. Juni 2003

Vom 10. bis 13. Juni 2003 fand an der Primarschule Weiermatt in Reinach eine Projektwoche zum Thema “KUGELN" statt. Als Einstieg in diese Woche führte der Filmemacher Roland Achini den 222 Kindern aus den ersten bis fünften Klassen seinen Film “Kugeln auf Abwegen“ vor.

Der 43-minütige Dokumentarfilm zeigt den Kugelbahnbauer Gerard Blülle an seiner Arbeit, lässt ihn über seine Ideen und Visionen erzählen und stellt auf amüsante Weise seine Kugelbahnen vor. Die Kinder schauten begeistert zu, lebten mit, gaben sogar Szenenapplaus, wenn im Film eine Kugel nach mehreren Versuchen endlich das Ziel über viele Hindernisse erreichte. Sie bekamen sichtlich Lust, selber Kugelbahnen herzustellen. Zum Schluss durften sich die Kinder einige von Gerard Blülles Bahnen aus der Nähe anschauen. Mit leuchtenden Augen verfolgten sie die Kugeln, die im Wasser trieben, ab- und aufwärts, über Drähte, Schienen und durch Löcher rollten.

Der Film und die Vorführung der Kugelbahnen war für gross und klein ein wunderschöner Einstieg in die “KUGEL-WOCHE". Wir möchten Roland Achini und Gerard Blülle für ihren Besuch ganz herzlich danken.

Im Namen des Kollegiums Weiermatt

Philipp Vogel

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Im Weihermattschulhaus rollten die Kugeln

Von Jay Altenbach-Hoffmann, Wochenblatt

Faites vos jeux hätte es am Dienstagmorgen zum Auftakt der Projektwoche zum Thema „Kugel“ im Weihermattschulhauses heissen können.

„Wie findet das Holzkügelchen seinen Weg durch das Labyrinth?“ fragte ein Kind sein Gspänli. Fasziniert betrachten die beiden Kinder den mit Wasser gefüllten Kupfer-Irrgarten des Gestalters Gerard Blülle. In seiner Freizeit erfindet er sonderbare Kugelbahnen aus Holz, Metall, Karton oder der Knetmasse Fimo. Kein Material erachtet der Tüftler als ungeeignet, und wenn’s nicht passt, dann findet er halt eine andere Lösung. Sogar ein Buch wurde zu einer Gluggerbahn umfunktioniert. Für seine Kreationen benötigt Blülle Wochen – näher wollte er den Zeitaufwand nicht belegen. Plötzlich rief wieder eines der Kinder, eine Kugel sei stecken geblieben. Dann musste der Tüftler das Geheimnis seines Kupfer-Irrgartens Preis geben: eine kleine Pumpe trieb das Wasser mitsamt der Kugel an.

Kugeln in Kunst, Küche und Spiel

Zu Beginn der Projektwoche wurde in der Schule der Film „Kugeln auf Abwegen“ gezeigt, welcher der Filmemacher Roland Achini über Gerard Blülle gedreht hatte. Mucksmäuschenstill sassen die rund 200 Schülerinnen und Schüler auf dem Boden und verfolgten gespannt die Entstehung der Kugelbahnen. Spontaner Szenenapplaus erfolgte, als Blülle es endlich schaffte, seine „Frau Meier“-Kugelbahn in Gang zu setzen.

Danach verteilten sich die Schülerinnen und Schüler in gemischten Altersgruppen, um Kugeln von allen Seiten zu betrachten, zu basteln oder mit ihnen zu spielen. Minigolfanlagen im Schulhausgang oder im Wald wurden hergestellt, kugelrunde Pralinen kreiert oder Gips-Kunstwerke mit gefilzten, farbigen Kugeln erschaffen. Die Kugelfantasien kannten keine Grenzen.

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